21.03.2011

„Vermögenssteuer jetzt" oder die Notwendigkeit einer alternativen solidarischen Finanzpolitik

Veranstaltung mit Friedhelm Hengsbach SJ

Die, die keinen sozialen Schutz brauchen, führen seit Jahrzehnten einen Feldzug gegen die sozialen Sicherungssysteme. Dafür gibt es immer mehr Menschen, die auf solidarische Hilfe angewiesen sind. Viele fürchten um ihren Job oder sind bereits arbeitslos, andere sind krank oder pflegebedürftig. Alle leben mit der Konfrontation, dass bei Sozialleistungen weiter gekürzt werden soll. Allerdings bringt der Druck auf Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger keine neuen Arbeitsplätze. Zudem darf man so-ziale Transferzahlungen nicht nur als Belastung verstehen, denn sie ermöglichen es vielen Bürgern überhaupt erst, Geld auszugeben, und das hilft wiederum den Unternehmen, deren Produkte gekauft werden müssen. Aber die Einkommen sind ungleich verteilt: Wenige haben sehr viel, viele haben we-nig. Gleiches gilt für den Staat: Er hat sich arm und die privaten Haushalte reich gemacht.

Gegen diese Schieflage haben sich rund 20.000 Menschen dem Aufruf „Vermögenssteuer jetzt“ be-reits elektronisch angeschlossen. Sie alle fordern schnellstmöglich wieder eine Steuer auf große Vermögen in Deutschland einzuführen. Eine Steuer von einem Prozent auf das Nettovermögen (nach Abzug von Schulden) oberhalb eines Freibetrags von 500.000 Euro für einen Familienhaushalt würde etwa 20 Milliarden Euro im Jahr einbringen. Einnahmen, die helfen werden die finanziellen Heraus-forderungen zu meistern.

Einer der Erstunterzeichner des Aufrufs ist der Sozialethiker Prof. Dr. Friedhelm Hengsbach.
Vor seiner Emeritierung 2005 war er Professor für Christliche Gesellschaftsethik an der Philoso-phisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main. Er leitete von 1992 bis 2006 das Nell-Breuning-Institut für Wirtschafts- und Gesellschaftsethik. Seit 2008 lebt und arbeitet er in der Gemeinschaft der Jesuiten in Ludwigshafen am Rhein.

In einer Vortrags- und Diskussionsveranstaltung wird Prof. Dr. Hengsbach die Intention und Hinter-gründe ebenso vorstellen, wie die Möglichkeiten zur Umsetzung diskutieren.

Montag, 21.März 2011, 19.30 Uhr:
Barbarahaus
Kapellenweg 75, Dülmen

Dienstag, 22. März 2011, 19.00 Uhr:
Gemeinderaum der St. Josef Kirchengemeinde
Schmale Str. 22, Altenhagen

Der Eintritt ist frei.

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